25. IRO-Weltmeisterschaft für Rettungshunde |
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Vom 17.-22. September 2019 fand in Frankreich die 25. IRO-Weltmeisterschaft für Rettungshunde statt. Ausrichter war die CSP Mit Unterstützung benachbarter Vereine, der Feuerwehr und anderen Organisationen gelang eine hervorragend organisierte Veranstaltung. Egal, wen man von den Verantwortlichen ansprach, man wurde stets freundlich mit einem Lächeln begrüßt und Fragen oder Probleme wurden direkt gelöst oder bearbeitet. Die angenehme Atmosphäre spiegelte sich auch in der sprachlichen Verständigung wider, die teilweise mit Zuhilfenahme von kunstvollen Gesten funktionierte. Wesentlich jedoch sind bei den Weltmeisterschaften neben den umfangreichen administrativen und aufwändigen Organisationen die Bereitstellung und Vorbereitung der Suchgebiete. Das Flächen- und Trümmergelände lag nahe der Sportanlage für Unterordnung und Gewandtheit, das Fährtengelände im ca. 50 km entfernten Cerny. Alle Arbeitsplätze waren gut erreichbar und mit reichlichen Parkmöglichkeiten ausgestattet (siehe Bild 1). Aus 22 Ländern und 58 Organisationen oder Vereinen stellten sich 118 Rettungshundeteams zum Wettkampf, und zwar 7 in der Fährtensuche, 55 in der Flächensuche und 56 in der Trümmersuche. Der Zeitplan war perfekt, denn die gesamte Veranstaltung verlief danach reibungslos. Sie begann am Dienstag mit, eine Präsentation von Unterordnung und Gewandtheit und der mit Spannung erwarteten Auslosung. Die Veranstaltung begann am Dienstag mit der Anmeldung und der Tierarztkontrolle, den üblichen Besprechungen der Richter und Mannschaftsführer, sowie der Vorführung des Probehundes. Anschließend trafen sich alle Teilnehmer mit ihren Hunden zum traditionellen Eröffnungsumzug und der Eröffnungsfeier auf der hervorragend eingerichteten Sportanlage. Die Teams betreten für jede Nation getrennt das Podium und werden von Schulkindern aus Villejust freundlich in ihrer Landessprache begrüßt. Eine sehr schöne und mit viel Beifall belohnte Idee. Es folgen, wie üblich, ausführliche in Englisch und Deutsch übersetzte Begrüßungsreden des Bürgermeisters und politischer Ehrengäste. Der IRO-Präsident Markus Bock eröffnet nun offiziell die Veranstaltung. Am nächsten Tag starteten die Wettkämpfe morgens um 8:00 Uhr in FL und T, sowie Uo/ Gew. Die Fährtensuche beschränkte sich aufgrund der geringen Teilnehmerzahl auf Donnerstag und Freitag Doch nun zu den Nasenarbeiten, beginnend mit der Fährtensuche Als Fährtengelände standen große teilweise grob oder fein geeggte, überwiegend mit Stroh leicht bedeckten Ackerflächen mit teilweise sehr geringem Bewuchs zur Verfügung. Optisch gesehen ein einfaches gut machbares Gelände. Bei näherer Betrachtung jedoch stellten wir fest, dass der Boden sehr hart und vor allem völlig ausgetrocknet war. Selbst auf dem fein geeggten Acker bildete sich beim Begehen kein Abdruck. Gemeinsam mit dem Österreicher Hannes Hiltpolt begann pünktlich die Sucharbeit. Am 1. Tag starten 3 am 2. Tag 4 Teilnehmer in der Reihenfolge der Auslosungen. An beiden Tagen herrschten gleiche Bedingungen. Ein sonniger zunehmend heißer Tag, geprägt durch vor allem morgens recht kaltem Wind, der die erschwerten Bedingungen noch verstärkt. Die Sonderregelung für die Flächensuche einer erweiterten Form des Schemas der FL-A wurde von den Teilnehmern gut angenommen. Zuschauer waren reichlich zugegen und konnten durch die neue Regelung die Arbeiten der Hunde besser verfolgen. Auch hier waren die Ergebnisse ingesamt bestenfalls zufriedenstellend. Die Ursache für die hohe Ausfallquote von rd. 70% sollte sicher hinterfragt werden. An den beiden erfahrenen Richtern Pavel Sabacky (CZ) und Detlef Kühn (DE) lag es sicher nicht. Hierzu verweise ich auf den Bericht der dortigen Richter Das sehr gut vorbereitete, interessante Gelände für die Trümmersuche bot in einem großen Areal neben dem Trümmergelände auch gleichzeitig den Standort für Verkaufsstände. Auch hier war der Ausfall mit über 70% zu hoch. Eine Analyse dazu geben die Richter Alois Rusegger (AT) und Kazuhiro Sawada (JP) in der Nachbesprechung. Großartige Leistungen in der Unterordnung und Gewandtheit trotz der doch recht sonnigen und zeitweise heißen Wetterlage begeistern die Zuschauer. Die sehr gleichmäßige Richtweise von Jerneja Ternovec (SL) und Resi Gerritzen (NL) trägt sicher auch zur allgemeinen Zufriedenheit bei. Vor allem bereiten den Teilnehmern der neuen Übungselemente aus der Reform der IPO-R keinerlei Probleme. Der traditionelle Festabend am Samstagabend wurde in einem dafür prädestinierten Gebäude nahe dem Hotel, in dem nicht nur die Richter, sondern auch der überwiegende Teil der Hundeführer untergebracht war. Bis an die Grenze des Machbaren gefüllt war der festlich geschmückte Saal. Es dauerte doch eine ganze Weile, bis alle Gäste ihren Platz eingenommen haben, bevor die Begrüßungsrede folgt und das interessant gestaltete Buffet eröffnet wird. Zu später Stunde rundet Tanz und Unterhaltung den Festabend ab. Mit den Vorbereitungen zur traditionellen Schlussfeier beginnt es zu regnen. Soll noch schlimmer werden, wird im Internet recherchiert. Hier beweist sich eine hervorragende Flexibilität des Veranstalters. Ohne den Zeitplan ändern zu müssen wird kurzerhand die zur Sportanlage gehörende große Turnhalle für den abschließenden Festakt umgestaltet. Dicht gedrängt zollen die Anwesenden in der Turnhalle den Leistungsrichtern und nach Nationen geordnet einmarschierenden Rettungshundeteams Beifall. Aufmerksam und mit Beifall bekunden Veranstaltungsleiter und der Bürgermeister der Stadt Villejust den Dank an alle Mitarbeiter der Veranstaltung für eine gelungene Vorbereitung und Abwicklung. In der anschließenden Siegerehrung werden alle Teilnehmer der positiven Bewertungen namentlich aufgerufen und die drei Erstplatzierten besonders herausgestellt. Für die Sieger erklingt die Nationalhymne. Besonders erfreulich aus deutscher Sicht ist der Sieg in der Flächensuche von Andrea Otto mit ihrem Malinoisrüden „Bugatti vom Scheidgraben“ und der Vizesieg in der Trümmersuche von Barbara Pietrusky mit ihrer Malinoishündin „Wanjeena´s Birgit“. Die Abschlussfeier endet mit einer besonderen Ehrung des Gesamtleiters; „Ehre wem Ehre gebührt“. Mit dem Ende der Siegerehrung hört es auch auf zu regnen. Sicher werden wir diese hervorragend organisierte 25. IRO-WM in Villejust südlich von Paris in guter Erinnerung behalten. Walter Hoffmann Eine ausführliche Bilddokumentation mir eindrucksvollen Bildern findet ihr in der IRO-Homepage |